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Der Almanach schlummert aber ab und an gibt es doch ein Lebenszeichen. Mein Blick schweift immer wieder über den deutschen und amerikanischen Tellerrand und bleibt meist in französischen Gefilden stecken. Schuld daran ist unter anderem dieser glorreiche Thread.
Gerade in Frankreich hat sich eine nationalzentrierte Rollenspielkultur entwickelt. Das bedeutet, dass wir in Deutschland weit mehr Settings importieren/übersetzen als selbst entwickeln. Das ist per se nicht schlecht. Doch frage ich mich, ob man nicht den alten Spuren diverser deutscher Verlage folgen sollte (das schwedische Kult, das französische Bloodlust (hier bekannt als Hyperborea) oder In Nomine Satanis/Magna Veritas) und das ein oder andere europäische Setting übersetzen. Was Rollenspiele angeht, sind wir hierzulande einfach zu US-zentriert so mein Eindruck. Geiler Scheiß, der gleich jenseits der Landesgrenzen gebastelt wird, liegt außerhalb des Wahrnehmungshorizonts….
Vor kurzem wurde ich auf Symbaroum von Järnringen hingewiesen.
Wow, ich will das lesen/spielen!
Meisterhaftes Layout und tolle Illus die wahnsinnig neugierig machen. Erst vor kurzem wurden einige Vorschaubilder online gestellt.
Ich hab in sozialen Netzwerken mal nach Meinungen gefragt. Hier ein Überblick:
Facebook P&P Rollenspieler
Facebook Rollenspieler
G+ Rollenspieler
Ausserdem gibt es noch eine allgemeine Diskussion zum Thema Symbaroum im Tanelorn
Dank Helge aus dem Malmsturm-Team, seines Zeichens Skandinavist, hier ein kleiner Überblick zu:
Symbaroum
„Das Reich, das ihr hinter euch gelassen habt, ist verwüstet durch schwarze Magie. Vor euch liegt das gelobte Land Ambria mit seinen klaren Flüssen, rauschenden Wäldern und fruchtbaren Böden. Euch Flüchtlingen verheißen die jungfräulichen Gemarken im Norden Ruhe für eure kriegsmüden Seelen. Aber das neue Land ist uralt und unter der stillen Oberfläche sieden alte Konflikten, eine Situation die noch weiter durch die Einwanderer aus dem schwarzmagiesiechen Süden genährt wird. Schon das Erreichen des Ziels der Reise erweist sich als Herausforderung.
Ein früher Winterwind fegt über eure Reisegesellschaft auf dem Zug durch die Titanen, die Gebirgskette die Alberetor im Süden von Ambria im Norden trennt. Und einige innerhalb der Gesellschaft meinen eine wispernde Stimme in dem eisigen schneewirbelnden Wind zu vernehmen…“
Mit diesen Worten beginnt das Einstiegsabenteuer „Das gelobte Land“ in die neue schwedische Rollenspielwelt Symbaroum, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Symbaroum reiht sich beinahe nahtlos in die über dreißig Jahre alte schwedische Rollenspieltradition von Drakar och Demoner („Drachen und Dämonen“) ein, dessen letzte Inkarnation nur noch als Online-Tool erschienen ist. Die Macher von Symbaroum haben ihre neue Spielwelt letztlich aus der DoD-Kampagnenwelt Ereb Altor heraus entwickelt. Parallelen zu den aktuellen Entwicklungen in Deutschland mit Splittermond mag man erahnen.
Symbaroum ist plötzlich in aller Munde. Dies ist einem kleinen Post im amerikanischen Reddit-Forum geschuldet, das furiosen Zuspruch erfuhr. Mangels schwedischer Sprachkenntnisse bei einem Großteil des Publikums basierte der Enthusiasmus der Leserschaft natürlich vor allem auf der künstlerischen Gestaltung des Rollenspiels. Auch hier sind Parallelen zu erkennen, diesmal zum französischen Rollenspiel „Les Ombres d’Esteren“, dessen graphische Qualität letztlich eine englische Übersetzung möglich machte: „The Shadows of Esteren“.
Wer die Vorschau aus dem Regelband bisher verpasst hat, sollte dies vor dem Weiterlesen erst einmal nachholen.
Doch Graphik ist nicht alles und tatsächlich mischen sich zwischen alle Hallelujah-Rufe auch abwartende und kritische Stimmen: Kann das Spiel inhaltlich die hohen Erwartungen erfüllen, die nach dem Blick auf die gestalterische Seite des Werks bereits gestellt werden? Dazu müsste man Schwedisch können. Wir haben deswegen das kostenlos zur Verfügung stehende Material angeschaut, ein bisschen den Blog der Entwickler verfolgt und möchten euch einen kurzen Einblick in dieses Rollenspiel bieten.
Zwei Jahrzehnte vor Spielbeginn führte Königin Korinthia ihr Volk aus dem von Schwarzmagie verördeten Land im Süden über das Gebirge der Titanen Richtung Norden, in die Außengebiete des gewaltigen Waldes Davokar. Dort errichtete sie Städte und eine Residenz, vertrieb oder befriedete die dort ansässigen Barbaren und drang dann in den Wald Davokar ein, auf der Suche nach Naturschätzen und uralten Reichtümern in den Ruinen Symbaroums, das nach seinem Untergang von Davokar verschlungen und überwuchert wurde. Ja, da haben wir auch den Grund für den Namen des Settings gefunden, eine uralte Hochkultur, die aus unbekannten Gründen untergegangen ist und deren Schätze nur der Entdeckung harren – würden die Barbaren nicht strikt von jeder Schändung des Waldes abraten. Ihrer Meinung nach dräuen endlose Schrecken direkt unter dem Wurzelwerk der Bäume. Und hier setzt die Handlung ein: „Der Wald ist dabei zu erwachen.“ erklärt die Vorankündigung lakonisch. Und wir als Spieler sind mittendrin und können wählen, wie wir uns in dieser Situation verhalten wollen. Helfen wir Königin Korinthia dabei, uns den Wald Untertan zu machen? Oder ziehen wir in den Wald, um uns die eigenen Taschen zu füllen? Oder ahnen wir, dass in den Warnungen der Barbaren mehr als nur ein Körnchen Wahrheit steckt und setzen wir alle unsere Kräfte dafür ein, das Erwachen des Waldes zu verhindern, indem wir jedes weitere Eindringen in den Wald abzuwehren versuchen?
Parallel zum Rollenspiel ist auch ein Roman erschienen: „Der Ritter der ewigen Nacht“, verfasst von Mitentwickler Mattias Johnsson. Das erste Kapitel kann ebenfalls kostenlos probegelesen werden. Der Roman führt uns direkt in die Welt von Symbaroum und handelt von der Exsoldatin des Jägerkorps der Königin Vidina und ihrem verträumten Bruder Alavan, der alles Hab und Gut für eine Schatzkarte versetzt. Ein erstes Kapitel sagt natürlich nicht viel aus, aber als Stimmungsbild für die neue Welt scheint der Roman durchaus brauchbar zu sein.
„In den Ruinen Symbaroums könnt ihr Gold mit Streitäxten aus dem Gestein brechen; auf dem Weg dorthin könnt ihr Armvoll von Dämmerdisteln unschätzbaren Wertes ernten und auf dem Heimweg könnt ihr mehr Barbarenartefakte aufstapeln als ihr mit zwei Armen tragen könnt. Ja, zumindest, wenn nicht zuvor die Gräuel euch brechen, die Erztrolle nicht unter euch Ernte halten oder die Alben eure Leichen zu einem schmucken Haufen aufstapeln.“
– Lasifor Nattbäcka, selbsternannter Schatzsucherkönig in Tistla Fäste
Wie ist eure Meinung zu Symbaroum?
Wie seht ihr das Thema deutscher Tellerrand?
Diskutiert doch bitte hier, im Tanelorn oder den entsprechenden Threads auf Fb oder Google+
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Ich suche den von dir erwähnten Roman „Der Ritter der ewigen Nacht“ von Mattias Johnsson, kann ihn aber nirgendwo finden. Hast du evtl. einen Tipp?