EverQuest, Final Fantasy und World of Warcraft – drei großartige Klassiker des Genres Online-Rollenspiele im Mehrspielermodus (MMORPG), die in den 2000ern Geschichte geschrieben haben. Weltweit haben sie zahlreiche Gamer in eine neuartige Fantasiewelt gelockt und sie in unvergessliche virtuelle Abenteuer verwickelt. Hier ist ein kurzer Überblick über die drei komplexesten Spiele des Rollenspiel-Genre.

Wie alles begann

Die 1990er Jahre waren ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Spieleindustrie. Bis dahin war Gaming ein Begriff für Nerds und Computeringenieure. Doch dies änderte sich als der Computer und das Internet flächendeckend Zugang zu privaten Haushalten fanden und sich zu beliebten Freizeitinstrumenten entwickelten. Natürlich reagierte die Branche darauf mit erhöhter Produktivität. Leistungsfähige und benutzerfreundliche Gaming-Tools wurden auf dem Markt gebracht, innovative Spiele eingeführt und das Wachstum des Esports als neue Sportdisziplin eingeleitet. Diese Zeit war natürlich auch die Geburtsstunde der Online-Rollenspiele im Mehrspielermodus. Den Start legte der amerikanische Medienkonzern AOL mit dem Spiel Neverwinter Nights 1991, das Gamer in eine spektakuläre Welt bevölkert von Elfen, Gnomen und Magier führte. Danach folgten weitere spannende MMORPGs wie Origin Systems Ultima Online oder Lineage, doch der wahre Durchbruch kam 1999 mit EverQuest.

EverQuest – Kultspiel der 2000er

Heute scheint EverQuest in Vergessenheit geraten zu sein. In den 2000ern zählt es jedoch zweifelsohne zu den Kult-Veröffentlichungen der Gaming-Industrie. Im Zenit seines Erfolges zählte das Spiel bis zu 450 000 Mitglieder. Die Entwickler hatten eine ausgeklügelte und komplexe Fantasiewelt kreiert, die jeden Gamer, der sich einschrieb, in seinen Bann zog. Schon zu Beginn enthielt das Spiel 16 Völker und 13 verschiedene Charakterklassen und wurde später ständig mit neuen Extras erweitert. Bei dieser Vielfalt waren die Spieler gezwungen über den Chat Kontakte mit anderen Spielern zu knüpfen, wodurch EverQuest seinen Abonnenten auch Raum für Austausch und Freundschaft geschenkt und damit die Basis für eine treue Community gelegt hat. Der Rummel um EverQuest ist schon lange verflogen. Trotzdem brachten die Entwickler bis vor wenigen Jahren regelmäßig aufregende Erweiterungen heraus, wodurch es bis heute noch mit seiner unglaublichen Multidimensionalität zu den spannendsten Games aller Zeiten zählt.

Final Fantasy XI – Sqaures Kracher im MMORPG-Markt

Squares Rollenspiel Final Fantasy war in den 2000ern keine Unbekanntheit. Bereits seit den 1980ern wurde die Rollenspiel-Serie äußerst erfolgreich vertrieben. Mit Final Fantasy XI entschieden sich die japanischen Entwickler nun auch im MMORPG-Markt mitzumischen und die komplexe Final-Fantasy-Welt den Gamern unter einem Online-Portal zur Verfügung zu stellen. Wie bei EverQuest entwickelte sich die Online-Plattform des Spiels zum virtuellen Versammlungsort der Community, um sich dort nicht nur über das Spiel auszutauschen, sondern auch Freundschaften zu pflegen und Meetings in der realen Welt zu organisieren. 2006 zählte Final Fantasy XI etwa 300 000 aktive Abonnenten, was für das Spiel bis heute den höchsten Punkt der Gamer-Aktivität pro Tag markiert. Obwohl es nicht mehr so populär ist, wie in den vergangenen Jahren, ist bis heute keine andere Veröffentlichung von Square so profitable wie Final Fantasy XI.

World of Warcraft – absoluter Liebling aller MMORPG-Fans

EverQuest hatte den MMORPG-Hype eingeleitet, Final Fantasy XI hatte ihn jenseits der Gaming-Branche gefestigt, mit World of Warcraft erreichte er 2004 seinen endgültigen Höhepunkt. Schnell entpuppte sich Blizzard Entertainments Veröffentlichung zu einem wahren Kracher in der Gaming-Industrie. Die Zahlen sprechen für sich. 2009 wurde World of Warcraft in dem Guinness-Buch der Weltrekorde als das beliebteste Multiplayer-Online-Rollenspiel aufgenommen und hält bis heute den Rekord in der Hand. Während sich die Abonnentenzahlen von EverQuest und Final Fantasy XI im Tausenderbereich befanden, knackte World of Warcraft rasch die Millionen-Marke. 2010 markierte es mit 12 Millionen Abonnenten die maximale Spielerzahl seiner Geschichte. Das Erfolgsgeheimnis des Spiels ist in erster Linie die unglaubliche Detailverliebtheit der Entwickler, die ständig überrascht und die Neugierde der Abonnenten für mehr weckt. Mit regelmäßigen Updates werden nicht nur neue Spielzonen, Missionen oder Quests eingefügt, sondern auch für mehr Spielerfreundlichkeit gesorgt. Dazu kommt eine eingeschworene Fangemeinde, die jeden Neuling mit einer ausgesprochen vielfältigen Fankultur in ihren Bann zieht.

Der Kultstatus von EverQuest, Final Fantasy XI und World of Warcraft im Genre Online-Rollenspiele im Mehrspielermodus ist unumstritten. Mit komplexen Spielewelten, einer reichen Fankultur und den regelmäßigen Updates der Entwickler faszinieren sie bis heute zahlreiche Gamer und fesseln sie an die PC-Screens. In einer Ära, in der der Rollenspielmarkt tagtäglich mit neuen Veröffentlichungen überflutet wird, ist dies eine wahre Erfolgsgeschichte.