24
Jan
2019
Lilli ist zum ersten Mal mit ihrem Freund Markus auf einer Con (einem Live Action Role Playing Event). Im Stil der 60er findet ein Krimi-Wochenende statt, welches
doch bedrohlicher wird als geplant.
Auf 278 Seiten erzählt Daniela Beck in drei verschiedenen Ebenen die Geschichte von einer Familie und vier Detektiven. Zu Beginn mag es ungewöhnlich erscheinen, dass der Hauptcharakter Lilli in die Rolle der fiktven Figur Victoria schlüpft und sich damit die gesamte Welt zu ändern scheint. Dies ist jedoch ein sehr bewusster Schritt, da sich beim Larpen – dem (Nach-) Spielen / Darstellen eines Abenteuers mit verschiedenen Charakteren – der dargestellte Charakter oft in Wissen, Fähigkeiten und Wesen vom darstellenden Spieler unterscheidet. Aber keine Angst: Wer sich nicht mit Rollenspielen (LARP, pen and paper, o. ä.) auskennt findet sich schnell zurecht, denn die Autorin geht hervorragend darauf ein, dass sich nicht jeder in der Welt der Rollenspieler auskennt. Daher streut sie die Erklärungen gekonnt ein ohne aufdringlich zu wirken. Auch die Trennung des Spieler-Charakter (SC) vom Spieler und die unterschiedliche Wahrnehmung der Umgebung ist super und macht gerade Rollenspielern Spaß zu lesen. Sie gibt auch eine ganz neue Perspektive auf die Beziehung zwischen dem Spieler und dem SC.
Mit wenigen Worten werden drei Welten kreiert: die Gegenwart, wie Lilli sie sieht, die 60er, in denen Victoria ermittelt und das Tagebuch einer dritten Ich-Erzählrin namens Charlotte aus den 50ern. Es sind die subtilen Änderungen im Stil, die diese eindrücklichen Personen von einander unterscheiden. Vor allem bei Charlottes Kapiteln hat man wirklich ein Tagebuch vor sich und liest ihre Gedanken. Zu Beginn merkt man es nicht, aber auch zwischen Lilli und Victoria gibt es Unterschiede. Es sind Kleinigkeiten wie die Wortwahl, die den Ernst der Situation für Victoria beschreiben, während Lilli klar als neuer, interessierter Spieler skizziert wird. Victoria arbeitet mit Köpfchen und Kombination um das Rätsel zu lösen, während Lilli als Übersetzer dient. Sie beschreibt, wie die Geschichte immer mehr in die Realität vordringt.
Aber genug von diesen drei Figuren. Natürlich beschränkt sich die Handlung nicht auf sie sondern bringt weitere Spieler (3), einen Spielleiter und mehrere Figuren ein, die als so genannte Nicht-Spieler-Charaktere, der Story den Rahmen geben. Auch diese werden nicht vernachlässigt und erhalten genug Screentime um den Leser zu fesseln und in ihre Welt zu entführen.
doch bedrohlicher wird als geplant.
Auf 278 Seiten erzählt Daniela Beck in drei verschiedenen Ebenen die Geschichte von einer Familie und vier Detektiven. Zu Beginn mag es ungewöhnlich erscheinen, dass der Hauptcharakter Lilli in die Rolle der fiktven Figur Victoria schlüpft und sich damit die gesamte Welt zu ändern scheint. Dies ist jedoch ein sehr bewusster Schritt, da sich beim Larpen – dem (Nach-) Spielen / Darstellen eines Abenteuers mit verschiedenen Charakteren – der dargestellte Charakter oft in Wissen, Fähigkeiten und Wesen vom darstellenden Spieler unterscheidet. Aber keine Angst: Wer sich nicht mit Rollenspielen (LARP, pen and paper, o. ä.) auskennt findet sich schnell zurecht, denn die Autorin geht hervorragend darauf ein, dass sich nicht jeder in der Welt der Rollenspieler auskennt. Daher streut sie die Erklärungen gekonnt ein ohne aufdringlich zu wirken. Auch die Trennung des Spieler-Charakter (SC) vom Spieler und die unterschiedliche Wahrnehmung der Umgebung ist super und macht gerade Rollenspielern Spaß zu lesen. Sie gibt auch eine ganz neue Perspektive auf die Beziehung zwischen dem Spieler und dem SC.
Mit wenigen Worten werden drei Welten kreiert: die Gegenwart, wie Lilli sie sieht, die 60er, in denen Victoria ermittelt und das Tagebuch einer dritten Ich-Erzählrin namens Charlotte aus den 50ern. Es sind die subtilen Änderungen im Stil, die diese eindrücklichen Personen von einander unterscheiden. Vor allem bei Charlottes Kapiteln hat man wirklich ein Tagebuch vor sich und liest ihre Gedanken. Zu Beginn merkt man es nicht, aber auch zwischen Lilli und Victoria gibt es Unterschiede. Es sind Kleinigkeiten wie die Wortwahl, die den Ernst der Situation für Victoria beschreiben, während Lilli klar als neuer, interessierter Spieler skizziert wird. Victoria arbeitet mit Köpfchen und Kombination um das Rätsel zu lösen, während Lilli als Übersetzer dient. Sie beschreibt, wie die Geschichte immer mehr in die Realität vordringt.
Aber genug von diesen drei Figuren. Natürlich beschränkt sich die Handlung nicht auf sie sondern bringt weitere Spieler (3), einen Spielleiter und mehrere Figuren ein, die als so genannte Nicht-Spieler-Charaktere, der Story den Rahmen geben. Auch diese werden nicht vernachlässigt und erhalten genug Screentime um den Leser zu fesseln und in ihre Welt zu entführen.
Damit schafft dieses Buch es sowohl den Interessierten, den Rollenspiel-Anfänger als auch den erfahrenen Rollenspieler abzuholen.
Kurz gefasst: Wer Lust auf eine andere Art Geschichte hat sollte sich mit diesem Buch gemütlich machen.