Rezension: Lamentations of the Flame Princess – Death Love Doom
16 Mrz. 2013

Der Autor

Wenn ich nicht gerade spiele verunstalte ich Medien. Kommt einem zu Gute bei eigenen Rollenspielen wie Malmsturm oder Projekten wie Ratten!, Savage Worlds Gentlemens Edition, Scion, Sundered Skies und ein paar anderen. An und für sich bin ich der Erzählonkel, daher auch die große liebe zu FATE. Manchmal muss es aber auch ein Burger statt Steak sein und so wird gern und oft auch Savage Worlds oder wenn es klasisch sein soll Pathfinder und Konsorten gespielt. Ich probier gern und oft Systeme aus aber die eigentliche Leidenschaft sind die Hintergrundwelten.

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Titel: Death Love Doom
Art: Rollenspielabenteuer
System: Lamentations of the Flame Princess
Sprache: Englisch
Verlag: Lamentations of the Flame Princess
Publikationsjahr: 2012
Autor: James Edward Raggi IV
Illustrationen: Kelvin Green und Jez Gordon
Umfang: 23 Seiten
Bindung: PDF
Preis: 4,60$
Rezensent: Martin Wagner

Abenteuer sind der Grundstock jedes erfolgreichen Rollenspiels und gerade deshalb erfreuen sich Kaufabenteuer großer Beliebtheit. Zwar bedeutet das Kaufen eines Abenteuers nicht unbedingt weniger Arbeit, aber die Suche nach einer Idee wird genommen und die ist oftmals das Schwerste, denn irgendwie war alles schon mal da, was einem gerade in den Sinn kommt.

 

„Death Love Doom“ ist ein Abenteuer für Lamentations of the Flame Princess, das sowohl beim Kauf als auch beim Blick auf den Buchrücken klar macht, dass es einen erwachsenen Spielleiter und erwachsene Spieler benötigt, weil die Bilder, die sich darin befinden, nichts für Minderjährige sind. Man sollte sich also auf einiges vorbereiten und sich gut überlegen, ob man ins Buch hineinschauen will.

 

Ich habe mich getraut und das Buch genau unter die Lupe genommen.

Den Anfang machen ein knappes aber ausreichendes Inhaltsverzeichnis und ein langes Vorwort des Autoren. Im Vorwort verliert der Autor einige Worte über das Abenteuer und seine Sicht auf die Bilder, Blut, Körperteile und Glieder. Darüber hinaus lässt er uns an seinem Leben und der Trennung von seiner Frau teilhaben. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Nun, der Autor ist nicht im Gefängnis und das Abenteuer wahrscheinlich nur ein Mittel, die Wut und die Trauer loszuwerden und einige Dinge zu erklären. Die nächsten Seiten bereiten den Spielleiter auf das Abenteuer vor, insbesondere wie er die grausamen Szenen wirksam beschreiben kann, und bieten ihm einige Ideen die Spieler beziehungsweise deren Charaktere ins Abenteuer hineinzubringen. Das Abenteuer selbst führt diese in das Haus eines reichen Händlers in der Nähe von London im Jahr 1625, in dem es jede Menge Wertgegenstände geben soll, die dort einfach so herumliegen, nachdem die Familie angeblich verschwunden ist. Dies stellt sich natürlich als Trugschluss heraus und die Charaktere müssen sich im großen Herrenhaus nicht nur einem extrem starken Feind entgegenstellen, Geheimnisse lüften und eine Verschwörung aufklären, die ganz England bedroht, sondern auch bei klarem Verstand bleiben: Gerade das ist, bei den Dingen, die sie sehen werden, nicht unbedingt einfach. Letzteres dürfen die Spieler auch über sich ergehen lassen, denn die Dinge sind zum allgemeinen Ekeln als Bilder im Buch vorhanden. Nach dem Abenteuer finden sich schließlich noch harmlose Gebäudepläne und eine Karte des Grundstücks.

 

So schlimm, wie man es erwartet, sind die Bilder und das Abenteuer nicht. Es ist aber gut, dass es eine Warnung gibt, denn schön anzusehen sind die Bilder auch nicht unbedingt, obwohl sie gut gezeichnet sind. Sie zu beschreiben, würde den Reiz des Spielens nehmen, den das Abenteuer durchaus bietet, auch wenn geistig gesunde Menschen nach der ersten Begegnung das Haus sicher schreiend verlassen und nicht noch nach weiteren Wertgegenständen suchen würden. Aber die Gier ist das Leitmotiv und die könnte durchaus dazu führen, dass die Charaktere sich der Sache annehmen. Der Hintergrund ist durchdacht und interessant beschrieben, was man nicht immer bei allen Abenteuern so hat. Geschrieben ist das Abenteuer auch sehr gut und der Spielleiter wird beim Lesen durchaus feststellen, dass der Autor weiß was er macht, auch wenn er es aus Wut oder Trauer macht. Insgesamt kann man aus dem Hintergrund gut herauslesen, wieso es zur Trennung mit seiner Frau kam, obwohl der Autor doch alles daransetzte die Ehe zu retten. Nun hat er es sich in Form eines Abenteuers von Seele geschrieben und man wünscht ihm alles gute, auch wenn man nur eine Seite der Geschichte kennt.

 

Fazit: „Death Love Doom“ für Lamentations of the Flame Princess von James Edward Raggi IV ist der Versuch des Autors mit der Vergangenheit abzuschließen und gleichzeitig ein unterhaltsames Abenteuer mit unterstützenden morbiden und ekligen Bildern anzubieten. Letzteres ist definitiv gelungen, denn das Abenteuer ist durchdacht und hat einen interessanten und nachvollziehbaren Hintergrund, wobei die Spieler Flucht früh ausschließen müssen, damit das Abenteuer zu einem erfolgreichen Ende geführt werden kann. Ob der Autor mit der Vergangenheit abgeschlossen hat, vermag ich nicht zu beurteilen, ich wünsche es ihm aber.

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