Rezension: Midnight Syndicate – 13th Hour
08 Nov 2009

Der Autor

Wenn ich nicht gerade spiele verunstalte ich Medien. Kommt einem zu Gute bei eigenen Rollenspielen wie Malmsturm oder Projekten wie Ratten!, Savage Worlds Gentlemens Edition, Scion, Sundered Skies und ein paar anderen. An und für sich bin ich der Erzählonkel, daher auch die große liebe zu FATE. Manchmal muss es aber auch ein Burger statt Steak sein und so wird gern und oft auch Savage Worlds oder wenn es klasisch sein soll Pathfinder und Konsorten gespielt. Ich probier gern und oft Systeme aus aber die eigentliche Leidenschaft sind die Hintergrundwelten.

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die Geister, die mich riefen

Seit mittlerweile 12 Jahren machen Edward Douglas und Gavin Goszka gemeinsam überwiegend düstere Soundtracks und Instrumentalmusik. Das manchmal auch als „Halloween-Band“ bezeichnete Duo mischt dabei Geräuscheffekte mit Synthie-Sounds zu einer Collage des Grauens. Mit 13th Hour veröffentlichen die beiden Musiker hinter dem offiziellen Dungeons & Dragons Soundtrack nun eine CD randvoll mit Hintergrundmusik für RPGs der gruseligen Sorte.

Das Artwork wird von gespenstischem Purpur dominiert. Stilecht ziert das Cover ein altes Spukhaus inklusive Wasserspeier und Vollmond.
Beim Auflegen der CD, erwarten den Hörer, wie es sich gehört, hektische Schritte, knarrende Türen, Windgeräusche, flüsternde Frauen und rückwärts sprechende Männer. Dazu kommen noch tickende Uhren, schlagende Turmglocken und – warum auch immer – tropfendes Wasser und Grillenzirpen. Unterlegt wird das Ganze vorzugsweise mit synthetischen „Ohh“ und „Ahh“ Chören sowie flächigen Streichern und gelegentlichen Bläsern. Darüber findet sich mal eine Kirchenorgel („Fallen Grandeur“, „Sinister Pact“), mal ein Klavier („Time outside of Time“, „Veiled Hunter“). Besonders heraus sticht das verstimmte Klavier, welches z.B. im Opener „Mansion in the Mist“ zum Einsatz kommt. Schön sind auch die Spieluhr bei „Vertigo“ und das Cembalo in „Living Walls“.

All diese Sounds werden geschickt eingesetzt, wirken aber unterm Strich etwas angestaubt. Die Produktion klingt, als seien die verwendeten Synthesizer noch aus den 90ern. Prinzipiell ist dagegen natürlich nichts zu sagen, besonders Bläser und Chöre wecken Erinnerungen an das gute alte Korg M1.

Die Formsprache der CD ist sehr klar: Schnelle Akkordbrechungen für Hektik, Halbtonschritte für Angst , herzschlagartig pumpende Bässe für Panik usw.. Die Soundeffekte malen die Szene noch weiter aus, so dass beim Hören ein richtiger Film vor dem geistigen Auge abläuft. Für ein normales Instrumentalalbum wäre das vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen, als Hintergrundmusik eignet es sich jedoch super. Gerade bei einer Rollenspielrunde wird kaum jemand die Stereoanlage voll auf drehen wollen. Diese Scheibe vermag jedoch auch noch beim leisen Hören als akustischer Zaunpfahl die Stimmung in die richtige Richtung zu lenken.

Insgesamt eignet sich13th Hour sehr gut als atmosphärische Hintergrundmusik für Horrorrollenspiele. Der Sound ist deutlich weniger druckvoll als aktuelle Hollywood Soundtracks, dafür sind die Kompositionen handwerklich gut gemacht. Empfohlen für Horrorfans und Halloweenpartys.

Titel: The 13th Hour
Künstler: Midnight Syndicate
Genre: Soundtrack/Instrumental
Label: Linfadia Records
Erschienen: 2005
Rezensent: Simon Knox

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