Titel: Tage des Niedergangs Reihe: Siegel-Chroniken Band: 1 Art: Roman Genre: Horror Sprache: Deutsch Verlag: Mantikore Verlag Publikationsjahr: 2013 Autor: Andreas Schnell Titelbild: Pascal Quidault Umfang: 283 Seiten Bindung: Softcover Preis: 13,95€ Rezensent: Martin Wagner
Zombies sind ja gerade wieder stark in Mode, insbesondere Liebesgeschichten und Weltkriege gegen diese Monster. Immer wieder spielen diese Geschichten in den USA, wo kein Mangel an Waffen herrscht und jeder Einwohner sich recht erfolgreich gegen diese Monster zur Wehr setzen kann. Ganz anders sieht die Sache in Europa, schärfere Waffengesetze verhindern eine Bewaffnung der Bevölkerung recht effektiv und machen den Zombies das Unleben einfacher. Umso unbeliebter ist es aber auch bei Autoren Europa und insbesondere Deutschland als Schauplatz auszuwählen, denn ohne großes Waffenarsenal, so vermuten sie, ist eine Zombieapokalypse nicht zu überleben.
Umso überraschender ist es, dass der deutsche Autor, Andreas Schnell, genau diesen Weg gegangen ist und seine Protagonisten in Deutschland um ihr Überleben kämpfen lässt. „Tage des Niedergangs“, so der Titel des ersten Bandes der Siegel-Chroniken, ist beim Mantikore-Verlag erschienen und nimmt seinen Anfang in der Stadt, in der auch der Verlag seinen Sitz hat, nämlich Frankfurt.
Genau dort verbringt Karol, der Protagonist der Chronik, ein ehemaliger Philosophiestudent und nun Gelegenheitsarbeiter, abgeschieden von der Außenwelt, seine Zeit am Krankenbett seines Vaters in einem Hospiz. Während sein Vater immer schwächer wird, verpasst Karol die bedeutsamen Ereignisse draußen – immer mehr Menschen drehen durch, greifen andere Menschen an und versuchen diese zu verspeisen. Als die Polizei die Besucher und Bewohner des Hospiz schließlich bittet die Stadt zu verlassen, entscheiden sich Karol und sein Vater gegen Flucht und für ein würdiges Ende. Es kommt wie es kommen muss, Karols Vater stirbt und Karol muss sich alsbald gegen zwei andere ehemalige Bewohner des Hospizes zur Wehr setzen. Seine nächste Schritte führen ihn durch das menschenleere Frankfurt in seine eigene kleine Wohnung. Dort angekommen fasst er den Entschluss seine Ex-Freundin Vera zu besuchen und mit ihr gemeinsam eine sichere Zuflucht zu finden. Nach einigen Konflikten gelingt es Karol Vera zu überzeugen und gemeinsam machen sie sich auf den Weg. Ihr erste Stopp ist ein Lager der Bundeswehr am Hafen aber dort geht die Flucht für die beiden und einen neuen Begleiter erst richtig los und auch die neuen Bekanntschaften und die Erlebnisse der Gruppe auf dem Weg in ein friedlicheres Gebiet sind nicht ohne.
Eine spannende Geschichte mit vielen sehr überraschenden Wendungen und Szenen, die auch noch mit absolut realistischen und vor allen Dingen runden Protagonisten, die sich wirklich gut auf Basis der Erlebnisse entwickeln, überzeugen kann. Andreas Schnell und natürlich der Lektor haben hier eine wirklich gute Arbeit geleistet und einen Roman geschaffen, der endlich eine Zombiegeschichte mit Schauplätzen erzählt, die man entweder kennt oder zumindest innerhalb kürzester Zeit besuchen kann. Einziges Manko, das Warten auf den nächsten Band, weil ich unbedingt wissen will, was Karol und seine Begleiter noch alles erleben und welche Erklärung es für die Zombies gibt. Was auch nicht schlecht wäre, wäre ein Rollenspiel.
Fazit
Tolle Protagonisten, tolle Schauplätze und vor allen Dingen viel Spannung und einige Überraschungen, das alles und noch mehr bietet „Tage des Niedergangs“ und sorgt so für einen gelungenen Auftakt der Siegel-Chroniken. Hoffentlich nimmt sich der Autor ein Beispiel an seinem Namen und sorgt dementsprechend zeitnah für Nachschub.